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Neuerscheinungen

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Antinapoleonische Heldenphantasien

Alexander Quack

Antinapoleonische Heldenphantasien. Zur lyrischen Imagination charismatischer Größe im frühen 19. Jahrhundert (1806–1815)

In von Krisen geprägten Zeiten und vor allem dann, wenn die Herrschaft traditional legitimierter Machthaber ins Wanken gerät, ist der Boden bereitet für den Auftritt des ‚charismatischen Führers‘ (Max Weber). Eine solche Situation herrscht im Preußen des frühen 19. Jahrhunderts vor, im Zeitalter der Antinapoleonischen Kriege. In der propagandistischen Lyrik dieser Zeit entwerfen Dichter wie Ernst Moritz Arndt oder Friedrich Rückert die Vorstellung von heroischen Leitgestalten, die aufgrund ihres Charismas mit der königlichen Macht in Konkurrenz treten und dazu imstande scheinen, Napoleon zu Fall zu bringen und die Einheit der deutschen Nation herbeizuführen. In seiner Studie geht Alexander Quack der Frage nach, wie das Phänomen des Charismatismus im Medium der Lyrik verhandelt wird. Neben Texten von Arndt und Rückert stehen auch solche von Theodor Körner, Max von Schenkendorf oder heute bereits vergessenen Autoren im Zentrum der Untersuchung. Die von diesen Dichtern imaginierten Heldenphantasien leisten dem Eindruck Vorschub, als ließe sich die herrschende Notlage nur unter Führung charismatisch begnadeter Persönlichkeiten überwinden ...

Friedrich Kapp: Beobachter und Mitgestalter im 19. Jahrhundert

Hendrik Neetens

Friedrich Kapp: Beobachter und Mitgestalter im 19. Jahrhundert. Eine kulturgeschichtliche Betrachtung der soziologischen und politischen Entwicklung Deutschlands aus der Perspektive eines Bildungsbürgers

Hatten die bürgerlichen Ideen der Aufklärung im ausgehenden 18. Jahrhundert auch bei adligen Kreisen Anklang gefunden, so dass die Hoffnungen des Bürgertums auf freiheitliche Reformen gerechtfertigt schienen, endete die Französische Revolution, zunächst euphorisch begrüßt, nach Jahrzehnten von Krieg, in denen ganz Europa in Mitleidenschaft gezogen worden war, in Enttäuschung und Resignation. Auf dem Wiener Kongress (1814-1815) wurde schließlich ein Zeitalter der Restauration eingeleitet, basierend auf dem dynastischen Prinzip und auf innenpolitischer Repression. Dass die Ideen von Freiheit, repräsentativer Regierung und Verwaltung sowie staatlicher Einheit dennoch den folgenden Generationen weitergegeben werden konnten, war vor allem dem Bildungsbürgertum und den Studenten zu verdanken. Einer von ihnen war Friedrich Kapp (1824-1884), dessen aufschlussreiche Korrespondenz, die hier erstmals kulturgeschichtlich aufgearbeitet wird, von einem engagierten und wechselhaften Leben Zeugnis ablegt ...

Wirkendes Wort 1/2024

WW - Wirkendes Wort 1/2024

Hg. von Lothar Bluhm, Walter Kühn

MISZELLEN

Joachim Rickes: Bauschan. Ein Hunderätsel in Fritz Reuters Ut mine Stromtid

AUFSÄTZE

Rainer Madsen: Süßkind von Trimberg. Zwölf Kanzonen des Sangspruchdichters im thematischen Kontext

Matthias Attig: Jüdisch-deutsche Identität bei Rahel Varnhagen. Konzeptographische Annäherungen

Christian von Zimmermann: Religionslose Verkündigung in einer mündigen Welt? Jeremias Gotthelfs christliche Dichtung im Licht von Dietrich Bonhoeffers Lektüre

Mohamed Tabassi: Wortkunst ohne Differenzen. Manifeste und Konstellationen poetischer Übergänge in der interkulturellen Lyrik

Björn Hayer: „Puschelige Luft“. Utopische Schreibweisen im Kontext der Anthropozän-Dichtung von Esther Kinsky und Oswald Egger

Gabriela Kompatscher: Literarische Gewalt an Tieren und wie man ihr begegnen kann

Winfried Ulrich: Wer oder was bin ich? „Ich bin. Aber ich habe mich nicht. Darum werden wir erst.“ (Ernst Bloch) Über das Ich und das Selbst in der Sprache ...

England: Geschichte, Gesellschaft, Kultur. Von den Anfängen bis zum Beginn des viktorianischen Zeitalters

Rolf Breuer

England: Geschichte, Gesellschaft, Kultur. Von den Anfängen bis zum Beginn des viktorianischen Zeitalters

Die vorliegende Geschichte Englands von den Anfängen bis zum Beginn des viktorianischen Zeitalters in den 1830er Jahren ist in zwei große Abschnitte eingeteilt: Teil I reicht von der Vorzeit bis zum Ende des Mittelalters um das Jahr 1485, Teil II vom Beginn der Neuzeit bis zu den Anfängen der Industriellen Revolution.

Drei Alleinstellungsmerkmale charakterisieren die Darstellung: erstens die Verbindung der drei im Untertitel angegebenen Themenbereiche; zweitens eine eher beispielhafte als erschöpfende Vorgehensweise, was bedeutet, sich auf das Wichtige zu konzentrieren, statt über möglichst viel je ein wenig zu berichten; drittens die kursiv gedruckten Digressionen, Addenda und Erläuterungen, die nicht zuletzt für deutsche Leser und Leserinnen gedacht sind ...

Medien bei Beckett

Achim Zolke

Medien bei Beckett. Zur Anthropomorphisierung von Medien und Technologien in Samuel Becketts Dramen

„I am not half alive nor anything approaching it.“ Mrs. Rooney hat Recht: Sie lebt nicht – ist sie doch die fiktive Hauptfigur eines Radiostücks von Samuel Beckett, verkörpert von einer Schauspielerin und vermittelt durch Übertragungstechnik. Wen also rezipieren wir? Eine Antwort lautet: das Medium. Charakteristisch für diese und andere Medienfiguren Becketts ist, dass sie selbstreferentiell und in Einklang mit der vordergründigen Handlung suggerieren, sich ihrer „technischen Natur“ bewusst zu sein. Damit steht der lebende Mensch nicht mehr im Mittelpunkt, das Medium rückt auf und wird selbst zum Protagonisten.

In Krapp’s Last Tape interagiert ein Mensch mit einem anthropomorphen Tonbandgerät, in Play spielt ein sadistischer Scheinwerfer die Hauptrolle. In gleich zwei Dramen setzt Beckett – zum Entsetzen der menschlichen Figuren – eine bösartig wirkende Kamera ein und streift spätestens hier das Horrorgenre ...

Das Solidaritätslabor

Sina Derichsweiler

Das Solidaritätslabor. Polarisierung und Heterogenität im widerstandsbegrüßenden Englischunterricht

Gesellschaftliche Konflikte und Polarisierungen sind im Alltag von Schüler*innen allgegenwärtig; gleichwohl gibt es keine einheitliche Strategie, wie im Unterricht mit konflikthaften Einstellungen umgegangen werden sollte. Der vorliegende Band widmet sich der zentralen Herausforderung, wie gesellschaftliche Heterogenität und polarisierte Debatten im Englischunterricht adressiert werden können, sodass eine Verknüpfung zu fachspezifischen Lerninhalten und Kompetenzzielen gegeben ist. Unter Rückgriff auf politik- und kulturwissenschaftliche Forschung stellt die Forschungsarbeit den Ansatz eines widerstandsbegrüßenden Fremdsprachenunterrichts vor. Am Beispiel von Genderidentität, sexueller Orientierung und Gleichstellung wird das Potential von Ambiguitäten und Widerständen vor allem im Umgang mit literarischen Texten aufgezeigt und dargestellt, warum eine Abkehr von konsensorientierten Unterrichtspraxen bei der Aushandlung von komplexen Konflikten notwendig ist ...

Interkulturalität in der Antike

Lothar Willms (Hg.)

Interkulturalität in der Antike. Von Kelten, Römern, Griechen, Etruskern und Germanen

Interkulturalität ist nicht erst eine Erscheinung unserer globalisierten Welt, sondern findet sich bereits in vielen prämodernen Kulturen. Die hier versammelten Beiträge untersuchen die Vielfalt und Komplexität interkultureller Phänomene und Praktiken in der Antike anhand der Kelten. Als hochmobile Kultur mit weiter geografischer Verbreitung von Europa bis Kleinasien interagierten sie als Gebende und Empfangende in sprachlicher, onomastischer, archäologischer und alphabetischer Hinsicht mit den klassischen Kulturen der Römer und Griechen, aber auch mit nichtklassischen Kulturen wie Etruskern und Germanen. Hierbei lässt die Übernahme von einer in eine andere Kultur eine beachtliche Kreativität bei der Anverwandlung neuen Kulturguts erkennen und erscheint auch verfeinert und variiert in komplexen Szenarien der Weitergabe und Interaktion, bei denen mehr als zwei Kulturen beteiligt sind. Der chronologische Horizont reicht von der Vorgeschichte bis in die Gegenwart, wo das Fortleben keltischer Wörter im Lexikon moderner Sprachen die Wirkmächtigkeit der antiken keltischen Kultur beleuchtet ...

Zwischen Identifikation, Gängelung und Abschreckung. Darstellung und Funktion lesender und dichtender Figuren in der Kinder- und Jugendliteratur

Christiane Hänny

Zwischen Identifikation, Gängelung und Abschreckung. Darstellung und Funktion lesender und dichtender Figuren in der Kinder- und Jugendliteratur

Seit ihrer Entstehung werden Bücher als ein Medium betrachtet, das einen umfassenden Zugang zu Wissen und Bildung ermöglicht. Spätestens seit Beginn der Massenalphabetisierung im 18. und vor allem dem 19. Jahrhundert wurde die Fähigkeit zu Lesen, die an sich als fortschrittlich galt, aber auch kritisch betrachtet. Die Art und Weise des Lesens und die gelesenen Inhalte selbst standen im Mittelpunkt dieser Kritik. Bis heute ist die Frage, wer was wie liest, ein Gegenstand öffentlicher Diskussionen. Literatur hat schon immer als Spiegelbild gesellschaftlicher Diskurse gedient. Während die Allgemeinliteratur in der Regel den aktuellen Zustand reflektiert, setzt sich die Kinder- und Jugendliteratur, die nicht nur unterhalten, sondern auch bilden und erziehen soll, vorrangig mit einem erstrebenswerten Zustand auseinander ...

“Says Shakespeare, who just now is much in fashion”. Shakespeare in the Theatre of Byron

Mirco Stober

“Says Shakespeare, who just now is much in fashion”. Shakespeare in the Theatre of Byron

This study focusses on Byron’s largely disregarded career as a playwright and establishes Shakespeare as an important infl uence on his plays. This brings them closer to stage representation although Byron himself claimed that his plays are unsuitable for the contemporary London stage and that Shakespeare, the dominant presence on said stage, is “the worst of models—though the most extraordinary of writers”. Following an introduction to the Romantic stage and a brief survey of Shakespeare’s status in the Romantic age and on its stage, this study analyses examples of Byron’s engagement with the London stage during the years 1812-16 – his “Address, Spoken at the Opening of Drury Lane Theatre”, his friendship with Edmund Kean, as well as his time on the Drury Lane Subcommittee – showing that Byron is a clear advocate for the representation of Shakespeare’s plays on the contemporary stage ...

Rethinking Cultural Learning. Cosmopolitan Perspectives on Language Education

Ricardo Römhild, Anika Marxl, Frauke Matz, Philipp Siepmann (Eds.)

Rethinking Cultural Learning. Cosmopolitan Perspectives on Language Education

In the multipolar world of the 21st century, successful communication is key, and language education, with its focus on languages, cultures and texts is uniquely positioned to support learners in becoming active agents of change. For global challenges require globally concerted efforts to face and, ultimately, solve these issues. For various reasons discussed in this edited volume, the dominant frameworks of inter- and transcultural learning in English language education have not succeeded in disrupting the perpetuation of systems of categorisation, stereotypisation, and colonial power hierarchies. Thus, the search for more comprehensive notions of cultural learning continues. It is in this context that this volume seeks to reposition cultural learning by exploring cosmopolitan perspectives on language education from a wide range of angles ...

The Anglophone Novel in the Twenty-First Century

Nadia Butt, Alexander Scherr, Ansgar Nünning (Eds.)

The Anglophone Novel in the Twenty-First Century. Cultural Contexts – Literary Developments – Model Interpretations

In an age pervaded by global crises and planetary concerns, the Anglophone novel is undergoing significant transformations – as are the theoretical vantage points from which literary scholars study literature. This handbook aims to establish a decidedly transnational and global perspective on the contemporary novel in English. In addition to offering frameworks for theorising Anglophone literature (postcolonial studies, world literary studies, new sociological approaches, and more), it surveys (trans)cultural contexts of Anglophone fiction, literary responses to global concerns, and new novelistic forms as well as transformations of established genres.

Addressing students, professors, and literary scholars alike, the volume explores the following key questions: What are the dominant themes and topics of 21st-century Anglophone novels? Which cultural dynamics have impacted the development of Anglophone fiction, roughly over the past two decades? How can we link these developments to the genre of the novel with its European legacies? ...

Das textfreie Bilderbuch

Sophie A. Moderegger

Das textfreie Bilderbuch als Gegenstand literar-ästhetischer Lernprozesse. Narrative Strukturen – Rezeptionsprozesse – Sinnkonstruktionen

Das Erzählen von Geschichten mit Bildern hat eine lange Tradition. Trotzdem bleibt diese Form des Erzählens meist auf den vorschulischen Bildungsbereich beschränkt, da das Bild per se als leicht verständlich gilt und deshalb vorrangig für jüngere Kinder mit wenig Schrifterfahrung geeignet scheint. Da in der Grundschule der Fokus auf dem Umgang mit Schrift liegt, werden textfreie Bilderbücher kaum eingesetzt. Ihr vielschichtig deutbares Bildmaterial verbunden mit einer Vielfalt literar-ästhetischer Erzählstrukturen bietet jedoch das Potenzial, tiefgründige Rezeptionsprozesse anzuregen. Auf diese Weise könnte nicht nur der Literaturunterricht bereichert, sondern mit Blick auf unsere bildgeprägte Gesellschaft auch der Umgang mit Bildzeichen gestärkt werden ...